12. Dezember 2010
Gegen 5:30 Uhr ist die Ankunft in Ranong. Strömender Regen!! Klasse!! SO hatten wir es uns NICHT vorgestellt. Um diese Uhrzeit ist hier noch der Hund begraben und wir haben keine Plan, wie wir von der Bushaltestelle zum Hafen von Ranong kommen sollen. Unser Ziel ist die kleine Insel Koh Chang.
Koh Chang gibt es dummerweise 2x in Thailand. Die meisten Leute bringen mit Koh Chang die andere Insel im Golf in Thailand damit in Verbindung. Wir steuern aber das kleine Koh Chang in der Andaman Sea an. Diese Insel wird in Reiseführern kaum erwähnt, weil es weit ab von den normalen Touri-Routen liegt. Die Insel ist ziemlich einfach gehalten!! Einfache Bambus-Bungalows direkt am Meer, es gibt kein Strom, auch keinen großen Supermarkt, keine Autos, kein Fährhafen. Aber genau deswegen möchten wir dort hin. Einfach die Beine hoch legen und ein paar Tage entspannen.
So stehen wir unter einer Überdachung verkrochen und überlegen, wie wir trockenen Fußes zum Hafen kommen. Kein Taxi, kein Bus in Sicht - und eine Unterkunft für die Insel haben wir auch noch nicht im Visier.
Dann quatscht uns ein Thai an. Wohin wir möchten?!? Im Verlaufe des Gespräches stellt sich raus, das er ein paar Sachen in Ranong erledigt hat und auf dem Rückweg nach Koh Chang ist. Natürlich ergab sich daraus auch Werbung für sein Resort, wie praktisch. Aber er machte einen netten Eindruck und er hatte praktischer Weise ein Auto dabei. Also schlagen wir auf sein Deal ein, wir fahren mit Ihm zum Hafen und checken bei Ihm im "Crocodile Rock" ein.
Im nachhinein ein Glücksgriff. Man ist immer skeptisch, wenn man im Urlaub von der Seite angesprochen wird. Wir haben auch erst eine Zeit gezögert, aber zum Glück ihn nicht abgewimmelt. Aus meiner Sicht ist das Resort von der Lage her super und wir hatten dort mit das besten Essen in Thailand. Thon oder Thom (oder so) hieß der nette Kerl, Thailander und Besitzer des Resorts. Er wickelte alles an Arbeit mit den Gästen ab und seine Frau hat die Küche geschmissen.
Um 9:30 Uhr legt die Fähre an einem winzigen Hafen (wenn man den so bezeichnen kann) ab. Die Fahrzeit dauert ca. 1,5 Std und kostet 150 BHT. Thon zeigt uns 3 freie Hütten, und wir nehmen natürlich die mit dem besten Ausblick. Kostet für die Hütte 300 BHT = 10 Euro
Natürlich haben wir jetzt langsam Hunger, Frühstück bisher war ja Fehlanzeige und wir sind schon mehr als 28 Std. unterwegs. Schnell ein paar Sachen in die Hütte eingeräumt und dann probieren wir die ersten Köstlichkeiten aus der Küche von Thon´s Frau.
Danach lief der Tag ziemlich entspannt und wir haben uns nicht mehr viel bewegt an diesem Tag :-)
13.-15. Dezember 2010
Was soll man schon viel schreiben. Entspannung pur.....
Wir lernen in den nächsten Tagen einige nette Leute kennen. Es ist ein kommen und gehen im Resort. Die Leute bleiben einige Zeit hier und ziehen weiter. Wir genießen einfach die Ruhe, lassen es uns gut gehen. Die Hütten sind wirklich Basic, das Bad besteht einfach aus 4 Betonwände mit Toilette incl. Thaispülung (Eimer Wasser mit Schöpfkelle) und ein Brauseschlauch incl. kaltes Wasser. Es ist mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack, aber uns stört es nicht.
Das Frühstück fängt schon mit Highlights an. Thon und seine Frau stehen früh auf und backen die Brötchen selber. Dazu gab es passende Homemade-Jam. Die Insel ist berühmt für seine (nee, Ihre*hust*) Cashew Nüsse und das Müsli ist dementsprechend prepariert. Das Müsli ist der Hammer und dass schreibe ich obwohl ich kein Müslifreund bin.
Auf Koh Chang gibt es im Grunde nur den einen "Hauptstrand". Aber es gibt noch eine weitere, kleine Bucht im Südwesten. Diesen besuchen wir natürlich auch und genießen den schönen Sonnenuntergang dort. Im Loose wird dort das Restaurant "Mama" lobend erwähnt, was ich aber vom Essen her nicht bestätigen kann. Da hat wohl "Mama" einfach nur Pech, dass Thon´s Frau so eine Spitzenköchin ist.
16. Dezember 2010
Heute steht ein VISA-RUN auf dem Pflichtprogramm. Da wir auf dem Landweg von Kambodscha nach Thailand eingereist sind, haben wir automatisch nur für 15 Tage ein Visum. Jeder Tourist der mit dem Flugzeug nach Thailand einreist, bekommt ein Visum für 30 Tage. Das ist aber durch die Ausreise nach Kambodscha erlöschen. Da wir aber noch bis zum 30. Dezember in Thailand bleiben wollen, muss ein neues Visa her. Zum Glück gibt es den Trick mit dem VISA-RUN. Man muss nur 1x kurz aus Thailand "raus" und kann direkt wieder einreisen. Dadurch erlangt man wieder ein frisches Visa für 15 Tage. Sehr beliebt dafür ist bei Ranong ein VISA-RUN nach Myanmar (Burma).
Damit das alles an einem Tag klappt, müssen wir das erste Boot von Koh Chang in Richtung Ranong nehmen. Um 8 Uhr bringt uns die Fähre an Festland. Von dort geht es nur in wenigen Gehminuten zum Pier, von dem aus die Longtails nach Myanmar knattern.
Thon gab uns zwar gestern noch den Tipp, nicht in ein leeres Boot zu steigen, sondern nur in eines, indem bereits Gäste sitzen und was machen wir? Lassen uns natürlich mit einem jungen Australier, der den Run schon zum 3. Mal macht, belatschern und hocken nach heftiger Preisdiskussion in einem leeren Boot. Am Ende kostet es uns pro Nase 100 BHT (3,50 Euro) für Hin- und Rückweg.
Auf dem Weg nach Myanmar hält das Boot 2-3x und der Fahrer verschwindet mitsamt unseren Reisepässen in irgendwelchen Grenz-Wasserhütten. Während der Fahrt kommen uns reichlich Boote aus der Gegenrichtung entgegen. Die meisten Fährgäste haben einen Regenschirm als Sonnenschutz gegen die unerträgliche Hitze dabei. Zuerst fanden wir diesen Anblick noch witzig. Dennoch müssen wir zugeben, dass ein Longtail ohne Überdachung doch recht ungemütlich werden kann. Nach ca. 60 Minuten erreichen wir das Festland von Myanmar. Heidewitzka - hier ist was los.
Ein Einheimischer bringt uns zur Arrival Station, wo wir noch unseren Pass kopieren müssen. Natürlich nur gegen eine Gebühr von 5 Baht. Danach können wir den ganzen Kram (Pass und Copy) an einem Beamten übergeben. Dafür kassiert er pro Person 10 USD, die Scheine wohlgemerkt fast druckfrisch und ohne Knitter. Den was anderes wird hier nicht akzeptiert. Zum Glück wussten wir das mit dem Dollarschein schon im Vorfeld und hatten 2 Scheine sicher und faltenfrei in einem Buch gelagert.
Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Wartezeit 30 Minuten in der Station, dann gibt es die Pässe incl Einreisestempel zurück und kann sich auf die Rückfahrt machen.
2. Da man ja keinen Pass mehr hat, einen Ersatzpass bzw Aufenthaltserlaubnis ausstellen lassen und die Grenzstadt in Myanmar besichtigen. Wir entschließen uns für diese zweite Variante. Wenn man schon hier ist, dann wenigstens kurz die Stadt ansehen. Wobei sich das nicht wirklich lohnt, aber ich war noch nie in Myanmar :-)
Der neue Pass für Myanmar
Wir lassen uns durch die Straßen treiben, Sehenswertes ist gleich Fehlanzeige. Aber wir kaufen uns 2 Regenschirme für die Rückfahrt :-) Zuerst müde belächelt und jetzt doch hochgelobt. Nach 2 Stunden laufen, bei extremer Mittagshitze, durch die staubigen Straßen holen wir unsere Reisepässe ab und machen uns auf den Rückweg. Zurück in Ranong müssen wir auch dort wieder zu dem Einreisebüro und bekommen unseren heiß ersehnten Stempel und somit 15 Tage Aufenthaltsrecht!! Genau das wollten wir ja erreichen.
Am Pier, wo die Fähren nach Koh Chang ablegen, sammeln wir noch einen Touri aus Hamburg auf, der ohne Idee und Unterkunft auf die Insel wollte. Somit haben wir Thon noch einen neuen Gast mitgebracht.
Keine Ahnung was für eine Bedeutung diese Schlappen haben. Aber man achte bitte auf den Schriftzug :-)
18. Dezember 2010
Nach Myanmar ist nicht mehr viel passiert. Das Wetter wurde seit gestern schlechter, sodass uns die heutige Abreise nicht schwer fällt.
Wir verlassen die Insel mit der Fähre um 13:30 Uhr. In Ranong angekommen schnappen wir uns für 100 BHT ein Taxi, was uns zum Busterminal bringt. Um 16:30 Uhr fährt dann ein Bus über Khao Lak nach Phuket. Die ca. 4 Std. Fahrt kostet 170 Baht pro Person. In Khao Lak angekommen, regnet es wieder. Wir haben ja immer eine "Sahne" was das angeht. (siehe Ankunft Ranong).
Aus dem Loose haben wir uns schon eine Unterkunft ausgesucht. Zu allem übel ist das Guest House aber voll. Ok - High-Saison Weihnachten - ist langsam spürbar. Gepäck und 50% der Reisegruppe bleiben zurück und ich mach mich alleine auf die Suchen nach einer Unterkunft für die nächsten 2 Nächte. Nach einer ewigen Suche habe ich endlich was gefunden. Das Hotel "Grand City", mehr oder minder eine Absteige. Egal Hauptsache ein Zimmer, zwar ohne Tageslicht aber endlich wieder ein Zimmer mit warmes Wasser.
Warum wir überhaupt Khao Lak ansteuern? In 2 Tagen geht unsere Tauchsafari los, welche wir schon in Deutschland gebucht haben. 4 Tage und Nächte auf ein Liveaboard, getaucht wird an den Similan Islands, Richelieu Rock und Koh Bon.
Wir checken ein, zahlen für 2 Nächte 2400 Baht und geben noch reichlich Wäsche ab.
19. Dezember 2010
Nach dem Frühstück suchen wir die Tauchschule auf. Dort treffen wir den Schweizer Michael, bei dem wir die Safari gebucht haben. Wir bekommen einige Details zum Trip und bezahlen die offenen Kosten.
Danach gehen wir am Strand zurück zu unserem Hotel. Fazit hier: Furchtbarer Strand, furchtbares Klientel und noch schlimmeres Essen. Ich erspare mir an dieser Stelle, die Leute oder Nationalitäten zu beschreiben. Aber der Strand von Khao Lak ist halt schon lange kein Geheimtipp mehr und bietet einem die volle Breitseite an Pauschaltourismus. Ich war damals kurz nach dem Tsunami 2006 in Khao Lak und es hat sich seit dem extrem verschlechtert. Ein kleiner Snack, irgendwo an einer Strandbude war extrem gruselig. Die Suppe widerlich und die Nudeln waren ein Mischmasch aus zu matschigen Nudeln, Ei und sehr viel Maggi, pfuii!! Sogar bei der Bezahlung hat man mich noch versucht um 20 Baht zu prellen. Auch woanders am Strand, bei einem Getränk war das Personal unfreundlich, langsam und gelangweilt. Dort war nirgends mehr LOS (Land of smile) zu erkennen.
Naja, zum Glück haben wir hier nur einen kurzen Stopp und morgen geht es ab auf das Boot!!