Madaba und Jerash

Nach einem letzten, vorzüglichen Frühstück brechen wir auf in die Stadt Madaba. Bekannt für ihre byzantinischen Mosaike, die sich nicht nur als Mitbringsel in den zahlreichen Souvenirläden finden, sondern gerade in verschiedenen Kirchen, die einen Besuch wert sind. Ein Drittel der Bewohner Madabas sind Christen und somit kreuzen sich Glockengeläut und Moscheegesang so einige Male.  

Wir haben die griechisch- orthodoxe Georgskirche mit der berühmten Mosaik- Landkarte besichtigt und die Kirche Johannes des Täufers. Nun denn...Kommen wir zum Wesentlichen: dem besten Restaurant der Stadt und unter den Top Ten Jordaniens: 'Haret Jdoudna' Wie soll man das beschreiben? Man geht durch einen kleinen Steintorbogen und kommt hinein in eine Oase aus Grün, altem Gemäuer und gemütlich angeordneten Holztischen, die man von außen gar nicht vermutet hätte. Wir wurden sehr freundlich bedient und haben uns ein wenig durch die Speisekarte gefuttert, was ein absolut kulinarischer Genuss war. Da das Lokal besonders bei Einheimischen und Hauptstädtern beliebt ist, ist es auch kein Wunder, dass wir zwischen modernen, aber auch traditionell gekleideten Jordaniern saßen. Witzig anzusehen war die Tatsache, dass bei den Jordaniern während der Mahlzeit auch gleichzeitig noch die Shisha dampft. - und besonders interessant ist dies dann auch noch, wenn es sich bei den Rauchern um eingehüllte Frauen handelt. Hatte der Prophet Mohammed je etwas gegen das Rauchen einzuwenden?- Offensichtlich nicht. Und so konnten wir feststellen, dass die Jordanier im Allgemeinen höchstwahrscheinlich mit einem Zigarettenstummel einschlafen und wieder aufwachen und im Wachzustand eine Zigarette der nächsten folgt. Das spiegelt sich zum Glück für uns Europäer dann auch im Preis für ein Päckchen wieder, dass nur 1,40€ kostet (im Norden), in Aqaba sogar nur 1,25€, da hier die Mehrwertsteuer im Gegensatz zu allen anderen Gebieten des Landes nur bei 5% liegt. Ansonsten beträgt diese 16%.

Nach dem guten Essen ziehen wir uns zurück in unsere Unterkunft. Es ist bereits dunkel.

Wir nächtigen im 'Black Iris Hotel', dem Tripadvisor Tipp, dem wir bisher oft gefolgt sind und nicht enttäuscht wurden. 

 

Im Black Iris allerdings verstehen wir die gute Bewertung nicht wirklich.

Ein dusteres Zimmer, Eiseskälte, ein Frühstück, das weit davon entfernt ist eines zu sein und keine großartige Internetverbindung...gefiel uns nicht wirklich gut, da wir bereits Unterkünfte bezogen haben, die preislich gleich kamen, aber wir dort deutlich mehr Qualität erhalten haben. Vom netten Service mal abgesehen...an dieser Stelle nochmal ein riesengroßes Lob an das 'Rocky Mountain Hotel' in Petra.- Unschlagbar!!!

 

Daher scheint es nicht verwunderlich, dass wir uns am nächsten Morgen ohne jegliche Tränen in den Augen verabschieden uns uns auf den Weg nach Jerash machen. Leider haben wir erneut Pech mit dem Wetter im Norden Jordaniens. Es ist bewölkt, grau und regnerisch- irgendwie wie zuhause.

Den ersten Stopp müssen wir an einer Tankstelle einlegen, unser Tank ist leer. In Jordanien tankt man nicht selbst, sondern lässt den eigens dafür zuständigen Tankwart ran.

Dieser befolgt die Anweisung des Fotografen "full, please" und hält ihm dann, nach Beendigung des Tankvorgangs, eine Plastiktüte unter die Nase. Hunderte Fragezeichen beim Fotografen. Ob er die Plastiktüte wieder da reinstopfen solle, erklärte die Gestik des Tankwartes. Und dann wurde uns klar, dass wir die ganze Zeit mit einer Plastiktüte als Tankdeckelersatz durch die Gegend gesaust sind. Ob uns dieser beim ersten Tankstopp im Süden geklaut wurde oder bereits seit der Anmietung fehlte, wissen wir nicht. Na super!

Jerash

 

In Jerash angekommen, halten wir zuerst an dem einzigen Hotel der Stadt, denn wir haben noch keine Unterkunft für die Nacht.

 

'Hadrian Gate Hotel', liegt direkt am Hadriansbogen der Ruinen von Jerash.

Wir werden nett von einem Hotelangestellten empfangen, der uns einige Zimmer zeigt und wir entscheiden uns für ein großes Dreibettzimmer mit eigenem Bad, das allerdings gegenüber vom Zimmer liegt.- Kein Problem für uns. Leider funktioniert auch hier die Internetverbindung nur schwer bis gar nicht. Das macht allerdings die Freundlichkeit des familienbetrieben Hotels wieder wett. 

 

Gepäck verstaut und los gehts Richtung Ruinen. Der Eintritt hier beträgt 8JD, im Vergleich zu Petra ein Schnäppchen.

Wir laufen durch den Hadriansbogen, vorbei am Hippodrom, wo im Sommer noch Wagenrennen/Pferderennen stattfinden.- Wie im alten Rom.

Weiter gehts zum Ovalen Forum, zum Zeustempel und ein Stück entlang des Cardo Maximus und dann hört unsere Erkundung auch schon auf.- Es regnet stark und das fördert weder die Fotografie noch sonstiges...es macht einfach keinen Spass. Wir brechen schweren Herzens ab.

 

Uns was nun folgt, könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen, oder?

 

Wir nehmen euch mit ins 'Lebanese House'- ein Restaurant, das mal wieder keine Wünsche offen lässt und überaus geschmackvolle und zahlreiche lokale Speisen anbietet. In der Speisekarte selbst kann man auf der letzten Seite verfolgen, welche prominenten Persönlichkeiten under den 5 Millionen Gästen seit 1977 hier zu Tisch saßen. König Hussein, Kofi Annan, die Königin der Niederlande, Königin Nour, Richard Gere...um nur einige zu nennen. Oha, das will was heißen. 

 

Ein älterer Herr erweist sich als unser Kellner. Ein verschmitztes Gesicht, das von einem kleinen Schnurrbart umspielt wird, eine kleine rundliche Figur, aber immer um Höflichkeit bedacht.- Toll!!!

Der griechische Salat ( aus dem Vorspeisensortiment) ist ein Gaumenschmaus. Dazu bestellen wir noch gegrillten Halloumi Käse, Foul mit Knoblauch und als Hauptspeisen natürlich ein Fleischgericht. Allein dafür hat sich die Anreise nach Jerash definitiv gelohnt. Zum Nachtisch gibt es eine Shisha! :-)

Dann geht es auch schon wieder zurück zum Hotel, wir ruhen uns aus, organisieren unser durcheinandergeratenes Gepäck und freuen uns auf das nächste, und leider letzte Abenteuer der Reise: Amman!  

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